Die erste Hausgemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland

Im Ernst-Christoffel-Haus in Nümbrecht entstehen seit Herbst 2008 die ersten Hausgemeinschaften für Blinde und Sehbehinderte in ganz Deutschland

Das Ernst-Christoffel-Haus (ECH) in Nümbrecht wurde im Jahre 1949 Zunächst als Kriegsblindenheim errichtet. Es öffnete seine Pforten sehr bald auch für andere Pflegebedürftige. Schon lange wohnen und leben hier blinde, sehbehinderte und alte Menschen unter einem Dach. Aktuell sind von den mehr als 90 Bewohnern circa die Hälfte erblindet, was durchaus im Sinne des integrativen Ansatzes des Heims ist.

Das ECH ist komplett behindertengerecht ausgebaut und verfügt zusätzlich über Blindenleitsysteme. So sagen beispielsweise die Lautsprecher in den Aufzügen die Etagen an, tastbare Schilder geben Orientierung und Treppensicherungen oder Leitgeländer Sicherheit. Die spezielle Ausstattung für Blinde und Sehbehinderte kommt auch anderen Senioren zugute.

Seit Herbst 2008 entstehen dort nun die ersten Hausgemeinschaften für Blinde und Sehbehinderte in ganz Deutschland. Schon bald können die ersten zehn Heimbewohner in die ausgebauten Dachgeschosszimmer einziehen, die alle mit einem eigenen Bad ausgestattet sind. Im Laufe diesen Jahres werden alle Bewohner des Heims – auch die sehenden Senioren – in Hausgemeinschaften leben. Neu daran ist, dass ein gemeinsamer Wohn-Koch-Essbereich ein familienähnliches Leben ermöglicht.

Entscheidender als die baulichen Veränderungen sind die Unterschiede im Zusammenleben. Nach dem Motto, soviel Selbstständigkeit wie möglich, soviel Hilfe wie nötig, können die Bewohner des ECH ihr Leben bald individueller gestalten. Stets zur Seite stehen ihnen dabei eigens geschulte Präsenzkräfte.

Weitere Informationen sowie die Kontaktdaten des Ernst-Christoffel-Hauses finden Interessierte hier.