Der Sommerausflug des Oberbergischen Blinden- und Sehbehindertenvereins e.V. fand in diesem Jahr am Mittwoch, dem 07.09. statt und ging in die Domstadt Köln.
Wie in den Vorjahren auch fuhr der Bus morgens ab 8.30 Uhr die Sammelpunkte Bergneustadt, Gummersbach und Wiehl an, so dass schließlich insgesamt 36 Personen an Bord waren. Pünktlich um 10 Uhr trafen wir in Köln vor dem Hauptbahnhof ein. Auf Grund der hohen Teilnehmerzahl standen zwei Stadtführer bereit und die Gruppe wurde geteilt. Anschließend ging’s los und wir machten uns zu Fuß auf den Weg zu einer humoresken Führung durch die Kölner Altstadt. An geschichtsträchtigen Orten wie z.B. dem Kölner Dom, dem Alten Rathaus oder dem Hänneschen-Puppentheater wurde Halt gemacht und viel Wissenswertes zur Stadtgeschichte vermittelt. Selbstverständlich durften hierbei die kölsche Mundart sowie kleine Anekdoten nicht fehlen, die immer wieder für großes Gelächter sorgten. Und so erfuhren wir zum Beispiel, dass die Original-Pläne des noch im Bau befindlichen Doms zufällig auf einem Flohmarkt in Paris gefunden wurden. Und nur deshalb konnte der Dom wie ursprünglich geplant auch fertiggestellt werden. Vermutlich begann hier der vielzitierte „Kölsche Klüngel“, ohne den Köln auch heute nicht vorstellbar wäre.
Altes Rathaus
Gruppenfoto vor dem Dom
Sand-Skulptur „Dom“ mitten in Köln erstellt
Statuen von Tünnes und Schäl
Nach fast zwei Stunden trafen beide Gruppen kurz hintereinander im Brauhaus Malzmühle ein. Hier konnte dann das zuvor vielzitierte Kölsch in flüssiger Form verkostet werden. Natürlich gab’s auch ein Mittagessen. Die Portionen waren groß und die Speisen deftig, wie in traditionellen Brauhäusern ebenso üblich. Da das Essen relativ schnell serviert wurde, entstand eine zeitliche Lücke, die von den Meisten mit einem Spaziergang an der frischen Luft überbrückt wurde. Denn das Wetter war an diesem Tag besser als vorhergesagt.
Pünktlich um 14.45 Uhr machte sich die erste Gruppe mit 20 Personen dann auf den Fußweg zum nahegelegenen Duftmuseum. Dort begann um 15 Uhr eine einstündige Führung durch das Haus, in dem Johann Maria Farina im Jahre 1709 das „Echt Kölnisch Wasser“ erfand. Unser Führer erläuterte, dass man sich mit dem Konkurrenzunternehmen 47 11 unglaubliche 80 Jahre vor Gericht darum gestritten habe, wer als erstes das Eau de Cologne erfand. Das Schaffen von Farina sowie die einzelnen Arbeitsschritte bei der Herstellung eines Parfüms wurden uns im Rahmen dieser Führung näher gebracht. Hierbei konnten 300 Jahre alte Flakons abgetastet sowie verschiedenste Essenzen wie Lavendel oder Jasmin gerochen werden. Beim Verlassen des Hauses erhielt Jeder noch ein Pröbchen des Originalduftes. Im Foyer bestand dann noch die Möglichkeit, auch größere Gebinde zu erwerben.
Kurze Zeit später holte der Bus die Gruppe wieder ab und fuhr anschließend zum Sport- und Olympiamuseum in den alten Zollhafen. Dort hatte nämlich die zweite Gruppe ab 15.20 Uhr an einer Führung durch die Ausstellung teilgenommen. Im Bus angekommen erzählten die Teilnehmer von ihren Erlebnissen. So ist dort Sportgeschichte, beginnend in der Antike, ausgestellt.
Im Rahmen der 60-minütigen Führung konnten nicht alle Exponate erklärt werden. Aber z.B. der erste Weltmeister-Rennwagen von Michael Schumacher, eine Goldmedaille der Olympischen Spiele von 1972 in München oder einen getragenen Basketballstiefel in Größe 56 waren dabei und brachte Alle zum Staunen. Da es sich um ein interaktives Museum handelt, konnte sich auch sportlich betätigt werden. So versuchte sich ein Vereinsmitglied z.B. im Gewichtheben und zwei weitere fuhren in einem Windkanal Fahrrad. Das Fazit stand nach dem Besuch fest: Mit mehr Zeit im Gepäck ist ein privater Besuch unbedingt anzuraten und von Einigen auch geplant.
Ursel Kalkuhl zeigt einen Sportschuh eines Basketballspielers in Größe 56.
Bruno Fusari beim Abtasten der Herkules-Statue
Helmut Kamp-Engelke zeigt eine Goldmedaille von 1972
Bruno Fusari beim Radfahren im Windkanal
Erster Weltmeister-Rennwagen (Benetton-Renault) von Michael Schumacher
Mit 45-minütiger Verspätung fuhren wir mit dem Bus weiter in den nahegelegenen Stadtteil Weidenpech. Dort befindet sich eine Pferderennbahn mit einem angeschlossenen Gasthaus. Hier wurde uns mit Kaffee und Kuchen sowie Apfelstrudel noch eine letzte Stärkung serviert, bevor wir uns gegen 18.15 Uhr auf den Heimweg machten. Leider war es aus Zeitmangel nicht mehr möglich, die Rennbahn zu besichtigen. Und so kam der Bus auf den sprichwörtlichen letzten Drücker am Kölner Hautbahnhof an, so dass ein Vereinsmitglied den Zug noch rechtzeitig erreichte. Gegen 20.30 Uhr kamen dann auch die letzten Mitfahrer wieder wohlbehalten zu Hause an.