Bericht Jens Kalkuhl von der Equitana 2012

Unser Mitglied Jens Kalkuhl betreibt in seiner Freizeit das Hobby des Westernreitens. Lesen Sie seinen Erlebnisbericht von der Equitana 2012 in Neuss.

 

Am Samstag, dem 02.06.2012 brach unser Therapiestall Gummersbach zum Reitturnier zur Equitana Open Air nach Neuss auf. Wir verluden die beiden Turnierpferde Sandy und Chicco, die der Therapiestall Gummersbach von Hildegard Kramer zur Verfügung gestellt hat sowie das ganze Zubehör, was die beiden Pferde und die 4 Handicap-Reiter benötigten. Ich benötige zum Beispiel als Hilfsmittel einen speziellen Zügel, der mit einer Hand gut zu handhaben ist, da ich nur die linke Hand nutzen kann. Des weiteren besitze ich ein Coachphone, worüber ich von außen Kommandos auf’s Ohr erhalte, was ich als hochgradig Sehbehinderter nicht erkennen kann oder ggf. falsch einschätzen könnte. So z.B. das zu nahe Vorbeireiten an anderen Pferden. Die Pylonen, um die wir in verschiedenen Pattern umreiten müssen, werden mit signalfarbenen Überzügen ausgestattet, damit ich sie während des Rittes besser erkennen kann. So hat jeder Handicap-Reiter ein anderes Problem, was individuell gelöst werden muss und auch kann. Wir haben unter anderem Autisten, Geistigbehinderte, Körperbehinderte und so wie ich Sehbehindert und Körperbehindert in unserer Gruppe. Wir starten auf den Turnieren in unterschiedlichen Klassen, so dass es den Behinderungen angepasst ist und von den Richtern gerecht bewertet werden kann. Auf der Equitana hatten wir Handicap-Reiter 3 Schaubilder und einen bzw. zwei Wettbewerbe zu absolvieren. Nach dem ersten Schaubild was wir absolviert hatten, bemerkte meine Assistentin, dass mein Pferd plötzlich lahmte. Bei weiterer Untersuchung des Hufes wurde dann gesagt, dass kein weiteres Risiko eingegangen wird, weil man nicht direkt sagen konnte, was es genau ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damit war das Reiten auf Sandy (siehe Bildd oben) für mich eigentlich beendet. Dies bekam aber ein mitkonkurrierender Handicap-Reitstall, der Dreisteinenhof in Meisenbach mit und Manuela Göbel bot mir sofort ein anderes Pferd von ihnen an. Nach kurzer Beratung nahmen wir das Angebot an. Es blieb nicht viel Zeit sich an das Pferd zu gewöhnen, denn die nächste Prüfung stand kurz bevor. In diesem Fall hieß es nur bei mir: No Risk, no Fun! Ich ritt mit meinem neuen Pferd in den Parcours. Zum allen Überfluss musste ich auch noch gegen meinen eigenen Reitkollegen aus dem eigenen Reitstall antreten. Ich wusste ja nicht, was mich nun erwarten würde. Zuerst einmal ein fremdes Pferd, was ich noch nie zuvor geritten hatte und hinzukam, dass ich nicht wirklich wusste, wie gut mein Kollege wirklich war. Mein Ritt verblüffte nicht nur mich, sondern auch alle Reitkollegen aus meinem eigenen Reitstall         und dem mitkonkurrierenden Reitstall. Ich bin mit dem neuen Pferd so gut zu recht gekommen, dass ich in dieser Disziplin den 1. Platz belegen konnte und somit auch meinen Kollegen auf den 2. Platz verweisen konnte. Bei dem anschließenden Schaubild habe ich „Mo“ so hieß mein neues Pferd ebenfalls geritten und es war so, als ob ich ihn täglich reiten würde.

 

So endete das verrückteste Reitturnier, das ich bisher erlebt habe.