An alle Besucher der Homepage des Oberbergischen Blinden- und Sehbehindertenvereins e.V.

 

Leider konnten in den letzten Monaten auf Grund technischer Probleme an dieser Stelle keine aktuellen Artikel veröffentlich werden. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Lesen Sie nun eine PRESSEMITTEILUNG des Hetjens-Museums in Düsseldorf vom 22.07.2013.

 

 

Museumsbesuch mit ganz viel Fingerspitzengefühl

 

Nun auch Führungen Für blinde und sehbehinderte Menschen im Hetjens-Museum

 

Während er für die Allermeisten ganz selbstverständlich ist, steht er einigen Menschen gar nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung: unser Sehsinn.

Da bei einem Besuch im Museum das Sehen normalerweise im Vordergrund steht, bot das Hetjens-Museum jetzt erstmals eine spezielle Führung für blinde und sehbehinderte Menschen an, bei der Museumsobjekte nicht über das Anschauen, sondern über das Ertasten erkundet wurden.

 

Zur Pilotführung waren fünf Mitglieder des Allgemeinen Blindenvereins Düsseldorf im Museum. Nachdem sich die Teilnehmer mit Ton und Porzellanmasse vor der Verarbeitung vertraut gemacht hatten, begannen sie ihre Entdeckungstour durch drei verschiedene Abteilungen des Hetjens-Museums.

Museumspädagogin Anna Schlieck und Praktikantin Anne-Sophie Tautou, die die Führung für ihre Abschlussarbeit im Masterstudiengang Kulturelle Vermittlung und Internationale Kommunikation entworfen hatte, gaben ihnen Objekte aus dem Museumsdepot, einige Repliken, aber auch Ausstellungsstücke in die Hand. Diese erkundeten die Teilnehmer mit ganz viel Fingerspitzengefühl und machten sich so innerhalb kürzester Zeit mit den unterschiedlichen Typen von Keramik vertraut. Der Tastsinn war dabei nicht der einzige, den die blinden und eingeschränkt sehenden Menschen einsetzten: Auch über den erdigen Duft der nassen Tonmasse und den hellen Klang einer hauchdünnen Porzellantasse im Vergleich zur gröberen, dumpfer klingenden Fayence konnten sie die Eigenschaften von Ton und Keramik kennenlernen.

 

Beim Abschlussgespräch unter der alten Kastanie im Innenhof des Museums stellten die Teilnehmer der neuen Führung ein durchweg positives Urteil aus, so dass sie sie gerne weiterempfehlen und selber noch weitere Abteilungen des Museums erkunden wollen. Eine wichtige Anregung gaben die Teilnehmer außerdem: Auch das praktische Arbeiten mit Ton wäre für sie durchaus interessant. In längerer Perspektive will das Museum die Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen daher auch in Kombination mit Workshops in der museumseigenen Keramikwerkstatt anbieten.

 

Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen durch das Hetjens-Museum können ab sofort gebucht werden. Zur Terminabsprache können Sie Kontakt aufnehmen mit Anna Schlieck (Montag bis Mittwoch), Telefon: 0211.89-94206,

Email: anna.schlieck@duesseldorf.de.