Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

 

Rund um die Uhr, kostenlos, anonym und barrierefrei erreichbar: das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

 

Mehr als 40 Prozent aller Frauen in Deutschland haben in ihrem Leben mindestens einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlitten – nicht selten ausgeübt durch den aktuellen oder einen früheren Lebenspartner. Frauen mit Behinderungen sind noch deutlich stärker von Gewalt betroffen. So haben beispielsweise 58 bis 75 Prozent der Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen körperliche Gewalt erlebt – fast doppelt so viele Frauen wie im Bevölkerungsdurchschnitt.

Obwohl ein flächendeckendes Netz an Unterstützungseinrichtungen existiert, wenden sich nur rund 20 Prozent der betroffenen Frauen tatsächlich an die Beratungsstellen. Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist das erste bundesweite rund-um-die-Uhr Beratungsangebot für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Unter Tel.:

0 80 00 – 11 60 16 können sich Betroffene zu all ihren Fragen bei den Beraterinnen des Hilfetelefons Rat und Unterstützung holen. Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen existiert seit März 2013.

Das Hilfetelefon versteht sich als Ergänzung zu den bestehenden Hilfsangeboten, hat aber den Vorteil, dass es rund um die Uhr und vor allem barrierefrei erreichbar ist. So haben Frauen mit Hörbehinderung die Möglichkeit sich mit Hilfe einer Gebärdendolmetschung zu informieren. Für Frauen mit Lernschwierigkeiten und -behinderungen erleichtern Texte in Leichter Sprache auf der Homepage und in einem Info-Flyer den Zugang. Für Frauen, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen, besteht die Möglichkeit, Dolmetscherinnen für derzeit 15 Sprachen zuzuschalten.

Mit den Beraterinnen beim Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen kann man auch über die Website www.hilfetelefon.de Kontakt aufnehmen.

Das Hilfetelefon will die Anrufenden ermutigen, die nächsten Schritte aus der Gewalt selbst zu gehen. Es bietet Erstberatung, Krisenintervention, Information und Weitervermittlung und berät Frauen bei allen Formen von Gewalt: ob häusliche Gewalt, Gewalt in Pflegebeziehungen, sexualisierte Gewalt, Stalking, (Cyber-)Mobbing, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Zwangsverheiratung, Gewalt im Namen der „Ehre“, Menschenhandel oder Genitalverstümmelung.

Das Angebot ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben angesiedelt. Es wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.