Archiv für den Monat: September 2008

Ein erfolgreicher Tag !

Ein erfolgreicher Turniertag ging für uns Handicapreiter und für den Therapiestall Hildegard Kramer in Gummersbach-Lützinghausen sowie für unsere Helfer am Samstag, den 02.08.2008 in Nümbrecht, „Reitstall Leckebusch“ zu ende.

Ein erfolgreicher Tag!

Ein erfolgreicher Turniertag ging für uns Handicapreiter und für den Therapiestall Hildegard Kramer in Gummersbach-Lützinghausen sowie für unsere Helfer am Samstag, den 02.08.2008 in Nümbrecht, „Reitstall Leckebusch“ zu ende.

Unser Therapiestall war bei diesem Turnier mit 4 Pferden, die in 3 unterschiedlichen Klassen antraten, vertreten.

In der ersten Klasse, der Führzügelklasse, hat von 5 Reitern, die geritten hatten, Robin, unser jüngster Reiter, den 1. Platz belegt.

In der zweiten Klasse, dem Horsemanship, erreichten von 8 Reitern, die geritten hatten, Andrea Cordes den 6. Platz, Sabine Cabanski den 5. Platz und meine Wenigkeit Jens Kalkuhl den 1. Platz.

In der dritten Klasse, dem Trail, haben von 8 Reitern Andrea Cordes den 5. Platz und Sabine Cabanski den 2 Platz belegt.

Zuvor aber war es für alle Beteiligten, gleich in welcher Klasse sie gestartet sind, eine schöne aber harte Arbeit, bis man einen solchen Parcour nahezu fehlerlos beherrschen konnte und dann entscheidet immer noch die Tagesform eines  jeden einzelnen Handicapreiters über Sieg oder Niederlage, wie das auch im Profisport so üblich ist! Nur hier kann man auch mal über eine Niederlage lachen! Beim Einreiten zum Beispiel bin ich mit meinem Pferd die Übung noch einmal auf dem Abreiteplatz durchgegangen und es wollte ganz und gar nicht so funktionieren, wie Hildegard Kramer von unserem Therapiestall und ich es uns gerne vorgestellt hätten. Dass ich dann bei der Vorführung in der Halle doch einen solch guten Ritt hinbekommen habe, war für mich selbst ziemlich verblüffend und ich konnte es erst gar nicht glauben, dass mich die Richter bei der Siegerehrung des Horsemanships 2008 auf Platz 1 gesetzt haben. Es war für mich klar, dass mein Ritt nicht ganz schlecht gewesen ist, aber dass Sabine Cabanski und Andrea Cordes aus unserem Therapiestall vor mir liegen mussten, war  eigentlich so sicher wie das „Amen“ in der Kirche! Nur hier traf es nicht zu! Natürlich habe ich mich riesig über meinen Sieg und den Pokal gefreut, aber ehrlich gesagt kann ich es noch gar nicht richtig glauben, was ich dort vollbracht habe!

Zum Schluss möchten wir Handicapreiter uns bei allen Helferinnen und Helfern, bei dem Organisationsteam, bei unseren Fans und allen anderen, die uns geholfen haben, dass wir bei diesem Turnier so gut sein konnten, bedanken. Denn unser Erfolg ist schließlich auch zum großen Teil ihr Erfolg, den wir ohne ihre Hilfe gar nicht geschafft hätten!

Erwähnen möchten wir auch hier, dass dieses Turnier schon dass 3. Turnier in diesem Jahr gewesen ist. Nur leider konnten wir aus zeitlichen Gründen am 2. Turnier nicht teilnehmen. Dieses Turnier waren Prüfungen für Handicapreiter. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr mit einer großen Anzahl von Reitern auch an diesem Turnier wieder teilnehmen können.
Verfasser: Jens Kalkuhl.

Nachfolgend finden sie die Erklärungen zu den einzelnen Klassen, die im Bericht erwähnt worden sind!

Führzügelklasse:

Die Führzügelklasse ist eine Klasse für Handicapreiter, die einen vorgegebenen Parcour, z.B. einen Slalom im „Schritt“, in Begleitung des danebenherlaufenden Pferdeführers absolvieren müssen mit anschließendem Rückwärtsrichten des Pferdes.

Horsemanship:

Der Horsemanship ist eine Klasse für Handicapreiter, die ohne fremde Hilfe einen Pacour, z.B. einen Slalom, erst im „Schritt“ und während des Pacours dann in den „Trab“  übergehende Übungen) absolvieren, mit anschließendem Rückwärtsrichten des Pferdes.

Trail:

Der Trail ist eine Klasse für Handicapreiter, deren Pferd ohne fremde Hilfe weitere Aufgaben dieser Art bewältigen sollte, z.B. im „Schritt“ über quer liegende Balken, im „Trab“ um Tonnen reiten, die in einem auf dem Boden liegenden Quadrat das Pferd zu jeder Seite des Quadrats drehen müssen.

Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie in unserem Flickr-Fotostream

Wanderung über den Naturerlebnis-Klangpfad in Nümbrecht

Die Biologische Station Oberberg (BSO) und der Oberbergische Blinden- und Sehbehindertenverein e.V. (OBSV) führten am 11.06.2008 eine gemeinsame Wanderung über den Naturerlebnis Klangpfad in Nümbrecht durch.

Die Biologische Station Oberberg (BSO) und der Oberbergische Blinden- und Sehbehindertenverein e.V.  (OBSV) führten am 11.06.2008 eine gemeinsame Wanderung über den Naturerlebnis Klangpfad in Nümbrecht durch.

Diese Kooperation entstand im Rahmen des vom Landschaftsverband Rheinland gefürderten Projekts „Naturerlebnis und Umweltbildung – barrierefrei“. Unter diesem Motto entwickeln 9 Biologische Stationen im Rheinland speziell abgestimmte Angebote und Veranstaltungen für Menschen mit Behinderungen, um ihnen eindrucksvolle und spannende Erlebnisse in der Natur zu ermöglichen. Mit dabei ist auch die Biologische Station Oberberg, die in ihrem Programm zu einigen Veranstaltungen blinde und sehbehinderte Menschen besonders einlädt. Naturerlebnis durch Riechen, Schmecken, Tasten und Hören  steht hierbei im Vordergrund.

Und so trafen sich 9 Mitglieder unseres Vereins, deren Begleitpersonen sowie die Vertreter der BSO am 11.06.2008 um 17.00 Uhr bei herrlichem Wetter vor dem Ernst-Christoffel-Haus in Nümbrecht. Nach der Begrüßung durch Cristine Wosnitza von der BSO ging die Gruppe zum nahegelegenen Naturerlebnis Klangpfad.

Der erste Halt erfolgte dann an der Klangstation bei der Streuobstwiese. An diesen solarbetriebenen Anlagen können per Knopfdruck Erläuterungen sowie die Stimmen einiger der heimischen Tierarten, natürlich standortbezogen, angehört werden. Im Vorfeld dieser Wanderung hatte die BSO gemeinsam mit unserer 1. Vorsitzenden Theresia Marhoffer die Knöpfe der Stationen mit Blindenschrift gekennzeichnet. Und so wussten auch die Vereinsmitglieder bereits vorab, welches Tier als nächstes zu hören sein würde, so z.B.  das Rotkehlchen, der Igel oder die Erdkröte.

Nach dem Abhören aller Informationen Führte uns der Weg so langsam in den Wald. Frau Wosnitza gab hierbei Erläuterungen zu den am Wegesrand vorkommenden Pflanzen. Für ein Riecherlebnis der ganz besonderen Art sorgten hier z.B. die Blüten des Baldrian, denn nicht nur sie schützen sich mit einem starken Fäkalgeruch vor Fressfeinden.

Die zweite Klangstation stand am Waldrand und wird als „Vogelwecker“ bezeichnet. Auf Knopfdruck waren hier z.B. der Kuckuck oder der Kauz zu hören. An dieser Stelle holte Frau Wosnitza das Nest eines Zaunkönigs hervor und Jeder konnte es abtasten. Hierdurch wurde auch den blinden Teilnehmern klar, mit wie viel Geschick dieser kleine Vogel beim Bau seiner Nester zu Werke geht.

Weiter ging es auf dem Klangpfad zum Baumxylophon. An Stahlseilen hängen hier verschiedene Holzstücke wie Buche, Eiche oder Kirsche. Mit einem Schlegel, ebenfalls aus Holz, können verschiedenste Töne selbst erzeugt werden. Die Teilnehmer machten natürlich hiervon Gebrauch. Und immer dann, wenn mehr als Einer „musizierte“, kamen ansatzweise Melodien dabei heraus.

Es folgte der offizielle Teil der Veranstaltung. Die Presse war im Vorfeld eingeladen worden, um der Öffentlichkeit die Kooperation zwischen der BSO und dem OBSV vorzustellen. Auch der stellvertretende Bürgermeister von Nümbrecht sowie der Leiter der BSO waren anwesend und begrüßten uns. Unsere 1. Vorsitzende dankte allen Verantwortlichen für die Errichtung des Naturerlebnis Klangpfades sowie die aktuelle Veranstaltung und sagte, dass auch blinde oder sehbehinderte Menschen trotz eingeschränkter Mobilität gerne in der Natur sind und der Klangpfad auch ohne Augenlicht ein tolles Erlebnis ist. Die Presse kam währenddessen natürlich auch zu ihren Bildern. Danach stand für Alle erstmal das leibliche Wohl im Vordergrund.

Frisch gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg zur nächsten Station, den Tierspuren. Leicht abseits des Weges befinden sich auf dem Boden liegend mehrere Metallplatten, in die Spuren verschiedner heimischer Waldbewohner wie Reh, Fuchs oder Hase eingelassen sind. Hier mussten Alle zum Abtasten auf die Knie, und mit ein paar Tipps konnte schließlich Jeder den Spuren auch das dazugehörige Tier zuordnen.

Diese Station hatte aber noch mehr zu bieten. An einem Baum wurde nämlich in ca. 3 Meter Höhe eine Specht – Atrappe installiert, mit der mittels Seilzug die „Arbeit“ des Spechtes nachgeahmt werden konnte.

Die letzte Etappe dieser Wanderung war das Baumtelefon. Normalerweise würde man einem ca. 10 Meter langen Baumstamm, der ohne Rinde auf dem Boden liegt, keine Bedeutung beimessen. Frau Wosnitza erklärte uns jedoch, dass so ein Baumstamm hervorragend Schall leitet, was es natürlich zu testen galt. Also gingen 2 Personen an jedes Ende. Der Eine klopfte ganz leise mit einem kleinen Stöckchen gegen die Schnittfläche. Am anderen Ende lauschte der Andere diesen Geräuschen. Und tatsächlich, es war zu hören. Das hätte Niemand vermutet. Schnell bildeten sich Grüppchen an jedem Ende und Jeder wollte es einmal ausprobieren. Auch leises Kratzen mit Steinen wurde wahrgenommen. Frau Wosnitza erläuterte, dass dies in der Natur einen tieferen Sinn hat. Hierdurch nehmen Beutetiere ihre Feinde, die am Stamm hochklettern, früher wahr bzw. wissen immer ziemlich genau, wo sie sich gerade befinden.

Gegen 20.00 Uhr trafen wir wieder am Ausgangspunkt ein. Die Wanderung über den 2 km langen Naturerlebnis Klangpfad gefiel allen Teilnehmern sehr gut.

Das Jahresprogramm und viele weitere Informationen erhalten Interessierte bei der BSO, Tel. 0 22 93 – 9 01 50 oder im Internet unter www.biostationoberberg.de


Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie in unserem Flickr-Fotostream