Archiv für den Monat: August 2012

Bericht vom Sommerfest 2012

Das Sommerfest des Oberbergischen Blinden- und Sehbehindertenvereins e.V. fand am Samstag, dem 04.08.2012 statt. Mit großer Mehrheit hatten sich die Mitglieder für ein Grillfest einschließlich Planwagenfahrt ausgesprochen.

Ab 11 Uhr ging es daher auf dem Ponyhof Knotte in Wiehl-Hübender los. Da das Wetter nicht besser hätte sein können, stand die Außenterrasse für uns bereit.

Zur Begrüßung gab es zunächst ein Glas Sekt oder O-Saft. Nach und nach „trudelten“ die Teilnehmer mit ihren Begleitpersonen ein, so dass schließlich 31 Personen vor Ort waren. Die Vereinsvorsitzende Theresia Marhoffer gab dann noch mit einer kleinen Begrüßungsrede den offiziellen Startschuss.

Gegen 12 Uhr wurde dann der Grill aufgeheizt und das Grillgut zubereitet. Zusätzlich warteten noch verschiedene Salate und Brot darauf, verzehrt zu werden. Nach dieser ersten leckeren Stärkung war noch ein wenig Zeit bis zur Planwagenfahrt, die Einige mit einem kleinen Spaziergang durch’s Pferdedorf Hübender ausfüllten. Andere waren in Gespräche vertieft oder lauschten den Klängen des Alleinunterhalters, der ebenfalls ab 11 Uhr für die musikalische Untermalung sorgte.

Um 14 Uhr standen zwei Planwagen zur Abfahrt bereit und die Pferde scharrten schon ungeduldig mit den hufen. Die zweistündige Fahrt ging auf befestigten Wegen durchs Grüne bis zur Holsteins Mühle und auf einem anderen Weg wieder zurück. Unterwegs wurden viele weitere Gespräche geführt und auch einige Lieder zum Besten gegeben. Nach einer sehr kurzweiligen Zeit trafen wir dann wieder auf dem Ponyhof ein.

Dort wartete bereits mit Kaffee & Kuchen die zweite Stärkung auf die Gruppe. Auch der Alleinunterhalter spielte und sang noch eine Stunde lang aus seinem schier unerschöpflichen Repertoire. Gegen 17 Uhr klang das Grillfest langsam aus. Frau Marhoffer verabschiedete alle und dankte den Organisatoren für ein gelungenes Sommerfest.

Bericht Jens Kalkuhl von der Equitana 2012

Unser Mitglied Jens Kalkuhl betreibt in seiner Freizeit das Hobby des Westernreitens. Lesen Sie seinen Erlebnisbericht von der Equitana 2012 in Neuss.

 

Am Samstag, dem 02.06.2012 brach unser Therapiestall Gummersbach zum Reitturnier zur Equitana Open Air nach Neuss auf. Wir verluden die beiden Turnierpferde Sandy und Chicco, die der Therapiestall Gummersbach von Hildegard Kramer zur Verfügung gestellt hat sowie das ganze Zubehör, was die beiden Pferde und die 4 Handicap-Reiter benötigten. Ich benötige zum Beispiel als Hilfsmittel einen speziellen Zügel, der mit einer Hand gut zu handhaben ist, da ich nur die linke Hand nutzen kann. Des weiteren besitze ich ein Coachphone, worüber ich von außen Kommandos auf’s Ohr erhalte, was ich als hochgradig Sehbehinderter nicht erkennen kann oder ggf. falsch einschätzen könnte. So z.B. das zu nahe Vorbeireiten an anderen Pferden. Die Pylonen, um die wir in verschiedenen Pattern umreiten müssen, werden mit signalfarbenen Überzügen ausgestattet, damit ich sie während des Rittes besser erkennen kann. So hat jeder Handicap-Reiter ein anderes Problem, was individuell gelöst werden muss und auch kann. Wir haben unter anderem Autisten, Geistigbehinderte, Körperbehinderte und so wie ich Sehbehindert und Körperbehindert in unserer Gruppe. Wir starten auf den Turnieren in unterschiedlichen Klassen, so dass es den Behinderungen angepasst ist und von den Richtern gerecht bewertet werden kann. Auf der Equitana hatten wir Handicap-Reiter 3 Schaubilder und einen bzw. zwei Wettbewerbe zu absolvieren. Nach dem ersten Schaubild was wir absolviert hatten, bemerkte meine Assistentin, dass mein Pferd plötzlich lahmte. Bei weiterer Untersuchung des Hufes wurde dann gesagt, dass kein weiteres Risiko eingegangen wird, weil man nicht direkt sagen konnte, was es genau ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damit war das Reiten auf Sandy (siehe Bildd oben) für mich eigentlich beendet. Dies bekam aber ein mitkonkurrierender Handicap-Reitstall, der Dreisteinenhof in Meisenbach mit und Manuela Göbel bot mir sofort ein anderes Pferd von ihnen an. Nach kurzer Beratung nahmen wir das Angebot an. Es blieb nicht viel Zeit sich an das Pferd zu gewöhnen, denn die nächste Prüfung stand kurz bevor. In diesem Fall hieß es nur bei mir: No Risk, no Fun! Ich ritt mit meinem neuen Pferd in den Parcours. Zum allen Überfluss musste ich auch noch gegen meinen eigenen Reitkollegen aus dem eigenen Reitstall antreten. Ich wusste ja nicht, was mich nun erwarten würde. Zuerst einmal ein fremdes Pferd, was ich noch nie zuvor geritten hatte und hinzukam, dass ich nicht wirklich wusste, wie gut mein Kollege wirklich war. Mein Ritt verblüffte nicht nur mich, sondern auch alle Reitkollegen aus meinem eigenen Reitstall         und dem mitkonkurrierenden Reitstall. Ich bin mit dem neuen Pferd so gut zu recht gekommen, dass ich in dieser Disziplin den 1. Platz belegen konnte und somit auch meinen Kollegen auf den 2. Platz verweisen konnte. Bei dem anschließenden Schaubild habe ich „Mo“ so hieß mein neues Pferd ebenfalls geritten und es war so, als ob ich ihn täglich reiten würde.

 

So endete das verrückteste Reitturnier, das ich bisher erlebt habe.