Archiv für den Monat: Juli 2012

Besuch in der Grundschule Derschlag im Rahmen der DBSV-Schulaktion 2012

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) hat am 15.01.2012, dem Jahr seines 100-jährigen Bestehens, eine bundesweite Schulaktion gestartet. Die Idee: Blinde und sehbehinderte Menschen besuchen 3. und 4. Grundschulklassen, um den Kindern die Themen Blindheit und Sehbehinderung näher zu bringen, und bauen sozusagen „ganz nebenbei“ Vorurteile ab, bevor sie überhaupt entstehen können.

Auch wir beteiligen uns mit insgesamt fünf Schulbesuchen an dieser Aktion. Aus diesem Grund besuchte der Vorstand am 21.06.2012 die Astrid-Lindgren-Schule in Gummersbach-Derschlag. Für die zwei vierten Klassen mit zusammen 56 Schülern standen drei Stunden zur Verfügung.

Den Schulen werden kostenlos vom DBSV und unserem Verein sogenannte Schulpakete bereitgestellt. Mit diesen Materialien werden die Schüler vorab im Unterricht auf diese Thematik Vorbereitet.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung konnte es losgehen. Um zu gewährleisten, dass die Schüler nicht abgelenkt werden, wurden in drei unterschiedlichen Räumen jeweils verschiedene Themenbereiche behandelt. Dazu wurden die Klassen in jeweils drei Gruppen aufgeteilt.

In Raum 1 erklärte Die Vereinsvorsitzende, Frau Theresia Marhoffer, den Schülern alles rund um die Blindenschrift. So erläuterte sie u.a. die Entstehung oder die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Sie las eine Textpassage aus Erich Kästner’s „Das fliegende Klassenzimmer“ vor und sorgte auf Grund der hohen Geschwindigkeit für großes Erstaunen. Anschließend konnten es die Schüler selbst mal ausprobieren und z.B. ihre Namen mit einem Streifenschreiber in Blindenschrift schreiben. Zur Unterstützung lagen Blindenschriftalphabete bereit.

In Raum 2 wurde es technisch, denn dort stellte der zweite Vorsitzende Bodo Isenhardt einige Hilfsmittel vor. So verfügen Computer für Blinde über eine Sprachausgabe. Eine spezielle Software sorgt dafür, dass alle Inhalte, die auf dem Bildschirm zu sehen sind, vorgelesen werden. Über solch eine Sprachausgabe verfügt auch ein Etikettenleser, mit dem unzählige Dinge des alltäglichen Lebens wie z.B. Konserven gekennzeichnet und dadurch unterscheidbar werden. Bei der Auswahl der Kleidung hilft ein Gerät zur Farberkennung, das auf Knopfdruck die Farbe ansagt.

Im dritten Raum konnten die Schüler selbst erfahren, wie es ist, nichts oder nur sehr wenig sehen zu können. Der Kassierer Jens Kalkuhl verteilte Schlafbrillen und weiße Stöcke. Mit sehender Begleitung musste z.B. eine Treppe bewältigt werden. Darüber hinaus konnten die Schüler versuchen, mit Hilfe einer Lupe einen Text zu lesen oder Wasser in ein Glas einzufüllen. Hierbei hilft ein Füllstandsanzeiger, der einen Signalton abgibt, sobald das Gefäß voll ist.


Nach drei Stunden war der nicht ganz alltägliche Unterricht zu Ende. Die Schüler waren sehr interessiert und wissbegierig. Dies wurde auch durch eine kleine Fragerunde am Ende sehr deutlich.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Christine Wosnitza für die Assistenz bei allen bisherigen Schulbesuchen.

Gez. Der Vorstand