Der diesjährige Sommerausflug des Oberbergischen Blinden- und Sehbehindertenvereins e.V. fand am Samstag, dem 20.07. statt. Wie von den Mitgliedern abgestimmt waren die Ziele Wuppertal und Solingen.
Morgens ab 9.00 Uhr ging’s los. Der Bus fuhr die gewohnten Sammelpunkte Bergneustadt, Wiehl und Gummersbach an. Leider gab es kurzfristig noch drei krankheitsbedingte Absagen, so dass schließlich insgesamt 31 Personen an Bord waren. Als der Bus auf der Autobahn war, begrüßte der erste Vorsitzende alle Teilnehmer.
Etwas verspätet trafen wir gegen 11 Uhr in Wuppertal an der Schwebebahnstation Vohwinkel ein. Ein zuvor getätigter Anruf sorgte aber dafür, dass die Fahrt mit dem historischen Kaiserwagen ein paar Minuten später nach hinten verschoben wurde.
Der in eine historische Uniform nebst Zylinder gekleidete Stadtführer begrüßte uns, nachdem wir die Plätze im Wagen eingenommen hatten. Er übernahm auch das Steuer
und die 65-minütige Fahrt konnte beginnen. Wir erfuhren viel Wissenswertes über die Stadtgeschichte, den Bau der Schwebebahn, den Kaiserwagen selbst sowie einige Anekdötchen, die sich im Laufe der über hundertjährigen Geschichte der Schwebebahn zwangsläufig ergeben haben. So zum Beispiel die der Elefantendame „Tuffi“, die im Jahre 1952 im Rahmen einer Werbeaktion des Zirkus Althoff in Panik aus der Schwebebahn gesprungen ist. Den Sturz aus über 6 Metern hatte sie mit viel Glück mit nur leichten Blessuren überstanden.
Dieser Elefant war übrigens auch der Namensgeber für die Marke „Tuffi“, die Allen in der Vergangenheit noch aus den Kühlregalen der Supermärkte bekannt sein dürfte.
Nach einer kurzweiligen Stunde, in der es auch ein Getränk für jeden gab, kehrten wir wieder zum Startpunkt zurück. Der Bus stand bereit und fuhr uns ins nahegelegene Solingen, genauer gesagt in den Stadtteil Merscheid. Das Ziel war das ehemalige Firmengelände der Gesenkschmiede Henrichs. Die Villa der früheren Inhaber beherbergt heute ein Restaurant, in dem wir zu Mittag aßen. Im mit Kronleuchtern und alten Holzfußböden sehr stilvoll eingerichteten Gebäude stand ein Buffet für uns bereit.
Nachdem auch das Dessert verspeist war, ging die Gruppe zu Fuß ins angrenzende Industriemuseum. Hier wurde die Gruppe zunächst geteilt. Zwei Museumsführerinnen standen bereit, um viele Informationen zur Firmengeschichte zu vermitteln. So wurden dort in erster Linie Scheren produziert. Aber auch Schlüssel und kleinere Klingen für Küchen- oder Taschenmesser. Während des zweiten Weltkriegs wurden Granatköpfe hergestellt, danach Beinprothesen für verwundete Soldaten. Egal, was produziert wurde, die Arbeitsbedingungen waren extrem laut und schmutzig, aus heutiger Sicht unvorstellbar.
Gegen 17 Uhr traten wir den Heimweg an. Auch die Rückfahrt verlief problemlos, so dass Alle Mitfahrer wieder wohlbehalten zu Hause ankamen.